Freitag, 22. September 2017

Antoine Laurain: Die Melodie meines Lebens



Ein Brief, der mit 33 Jahren Verspätung sein Ziel erreicht, stellt Alains ruhiges Leben auf den Kopf. Er ist Arzt und hat die fünfzig überschritten, seine Frau betrügt ihn, die Kinder sind längst aus dem Haus – trotzdem ist er eigentlich ganz zufrieden. Doch eines Morgens liegt in der Post ein Plattenvertrag für Alains Band The Hologrammes – von 1983. Alain wird zurückgeworfen in eine Zeit, als er und seine Band um ein Haar berühmt geworden wären, als noch alles möglich schien. Er macht sich auf die Suche nach den anderen Bandmitgliedern – und findet einen erfolgreichen, aber verbitterten Künstler, dessen Freundin Alain ein vieldeutiges Lächeln schenkt, einen Präsidentschaftskandidaten und einen populistischen Politiker. Nur die Sängerin, die schöne Bérangère, in die Alain heimlich verliebt war, scheint zunächst verschwunden …


"Die Melodie meines Lebens" von Antoine Laurain hat leider meine Erwartungen an den Roman nicht erfüllt. Leider hat die Inhaltsangabe des Verlages nicht viel mit dem gemein, was dann in der Geschichte erzählt wird. Den Beginn fand ich richtig zäh. Zwar beginnt die Handlung tatsächlich mit einem Brief der Plattenfirma der mit über 30 Jahren Verspätung eintrifft, aber ab dann war es für mich eher ein Episodenroman. Es wird nicht etwa eine Odyssee von Alain erzählt oder besonders viel auf das eingegangen was im Jahr 1983 war. Vielmehr wird unabhängig von einem Besuch Alains das Leben mehrerer ehemaliger Bandmitglieder aufgegriffen und erzählt wo sie nun im Leben stehen. Auffällig ist dabei, dass es erstaunlich viele aus diesem kleinen Personenkreis in die Öffentlichkeit oder zu Erfolg gebracht haben. Das dürfte sicherlich nicht typisch für eine Band dieser Zeit sein. Leider fand ich die meisten dieser Figuren nicht sympathisch und habe mich daher auch nur wenig für die Ereignisse in ihrem Leben interessiert. Oft verlor sich die Erzählung hier auch in Nebensächlichkeiten die ich gänzlich uninteressant fand. Erst zum Ende hin gab es dann noch zwei Wendungen in der Geschichte die mir gefallen haben und das Buch dann noch mal deutlich aufwerteten. Auf dem Weg dorthin fehlte mir jedoch das verbindende Element zwischen den Episoden, das ich eigentlich in der Form von Alain und dem schwelgen in nostalgischen Erinnerungen erwartet hätte. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Autor mit diesem Buch bezweckt hat, einige Missstände in unserer Gesellschaft aufzudecken und anzuprangern, aber für mich war dann ganz klar das Thema verfehlt.
Insgesamt gesehen bin ich jedoch ziemlich enttäuscht von "Die Melodie meines Lebens" und kann es nur sehr eingeschränkt weiter empfehlen. In Anbetracht der überschaubaren Seitenzahl finde ich den Buchpreis auch recht stattlich.



So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen: Antoine Laurain: Die Melodie meines Lebens


Weitere Informationen zum Buch und zum Autor finden sich im Moment leider noch nicht auf der Homepage des Atlantik Verlages.

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